Wohnen in der DFB-Wiege

 

Wohnen in der DFB-Wiege

In Leipzig hat vieles seinen Ursprung. Sogar der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Am 28. Januar 1900 trafen sich in der Gaststätte „Zum Mariengarten“ 36 junge Männer. Das entscheidende Ausstattungsstück gibt es noch vor Ort. 

Mit einer über 850-jährigen Tradition als Messestadt ist Leipzig ein bewährter Ort für wirksame Treffen. Zumal hier gerne groß gedacht wird, ohne dabei überheblich aufzutreten. An der Wende zum 20. Jahrhundert stieg Leipzig auf diese Weise zu einer der reichsten und dynamischsten Städte Europas auf – und machte sich schnell auch im Fußball einen großen Namen.

Nord-Süd-„Konflikt“

Ende des 19. Jahrhunderts hatte es wiederholt Ansätze gegeben, einen nationalen Fußballverband zu gründen, um auf dieser Basis unter anderem einheitliche Regeln zu entwickeln und neben einer deutschen Meisterschaft auch einen internationalen Spielbetrieb zu ermöglichen.

Zuletzt scheiterten solche Ambitionen aber an der starken Stellung des Berliner Fußballs und dem forsch selbstbewussten Auftreten der süddeutschen Vertreter, die einen Gegenpol dazu bildeten.

Dabei war der heutige Rekordmeister FC Bayern München damals noch nicht mal gegründet – und dessen herausragender Protagonist Uli Hoeneß wurde sogar erst mehr als ein halbes Jahrhundert später, 1952, geboren. Vielleicht war er aber „im Geiste“ – etwa eines Gustav Manning – doch schon dabei …

Störfeuer aus dem Westen gab es derweil nicht. „All quiet on the western front“, ließe sich der englische Titel eines deutschsprachigen Weltbestsellers zitieren. Viele der heutigen Traditionsvereine aus dieser Region existierten damals noch nicht.

Leipziger Initiative

Somit ergriffen mit Johannes Kirmse (1876-1930) und Theodor Schöffler (1877-1903) zwei herausragende Gründerväter des Leipziger Fußballs die Initiative.

Der Jahreswechsel in ein neues Jahrhundert hatte allerorts für mächtig Euphorie gesorgt. Deshalb lud am 4. Januar 1900 der 23-jährige Johannes Kirmse als Vorsitzender des Verbandes Leipziger Ballspiel-Vereine nach Vorgesprächen im Juli 1899 beim „Allgemeinen Deutschen Sportfest“ in Leipzig mit einer Anzeige in den „Deutschen Sportnachrichten“ die Fußball-Mächtigen nach Leipzig ein.

Der „Erste Allgemeine Deutsche Fußballtag“ begann am Sonntag, den 28. Januar 1900, um 10.40 Uhr in der Gaststätte „Zum Mariengarten“ in der heutigen Büttnerstraße, die damals Carlstraße hieß.

Eine ausreichend große Gaststätte in unmittelbarer Bahnhofsnähe, im Nordwesten der Ost-Vorstadt gelegen, dem legendären Graphischen Viertel mit rund 2.000 Unternehmen, die Leipzig über Jahrhunderte zur Welthauptstadt des Buches machten.

Ein belebtes Viertel mit Hotels und Gastronomie, Geschäften und Unterhaltungsangeboten. Nur wenige Schritte vom Zentrumskern entfernt. Im Innenhof des „Mariengarten“ ein schöner und populärer Biergarten, der Ende Januar zugleich keine Option darstellte.

Junge Männer Mitte, Ende 20

36 Vertreter aus ganz Deutschland und darüber hinaus machten sich hier also an die schwierige Aufgabe, Möglichkeiten einer nationalen Verbandsgründung möglichst weitgehend zu erörtern. An die sofortige Gründung einer solchen Dachorganisation war im Vorfeld nur vage zu denken.

Die Teilnehmer vereinten auf sich die Stimmen von 86 Vereinen, von denen allein 23 aus Berlin kamen. Fast ausnahmslos junge Männer zwischen Mitte und Ende 20. Sie gehörten überwiegend der ersten Spielergeneration an.

Das erste Fußballspiel auf deutschem Boden fand im Oktober 1874 in Braunschweig statt. Ermöglicht durch den Gymnasiallehrer Dr. Konrad Koch (1846-1911), der im folgenden Jahr zudem erste Regeln aufschrieb und einen ersten Fußballverein gründete.

Im Laufe der 1880er Jahre verbreitete sich das Fußballspiel langsam in Deutschland, bevor in den 1890er Jahren zunehmend neue Vereinsgründungen erfolgten und die Etablierung regulierender Verbände zur Ermöglichung höherer Leistungsebenen unverzichtbar wurde.

Hitzige Debatten

Der beschaulich klingende „Mariengarten“ erlebte hitzige Debatten. Populäre Entscheider waren der Ansicht, das gut Ding ein wenig Weile brauche und ein Schnellschuss nicht zur Debatte stehe.

Mit qualmenden Köpfen und bereits ein wenig ermattet näherte sich die Versammlung der Mittagspause. Ein entscheidender Moment. So kurz vor dem Essen, in das sich mancher retten wollte. Was vorher nicht geregelt würde, hätte sich erst einmal erledigt …

Das nahende Essen bündelte nochmals die Kräfte – und Gustav Manning (1873-1953) ging in die Offensive. Der Deutsch-Amerikaner, der 1913 auch den US-Fußballverband mitgründete und nach dem Zweiten Weltkrieg als FIFA-Mitglied maßgeblich an der Wiedereingliederung des deutschen Fußballs in die Weltgemeinschaft mitwirkte, formulierte leidenschaftlich und mit Unterstützung durch einige Mitstreiter einen Gründungsantrag.

Husarenstreich bringt Entscheidung

Ein Husarenstreich, der manchen überrumpelte. Mit 64:22 Stimmen wurde dem Antrag zugestimmt. Einige kritische Stimmen zweifelten später die Rechtmäßigkeit der Entscheidung an, doch Gastgeber Johannes Kirmse erklärte unter großem Jubel die Verbandsgründung.

Den Namen Deutscher Fußball-Bund empfahl Walther Bensemann (1873-1934), der zu den wichtigsten Gründervätern und „Missionaren“ des deutschen Fußballs zählt, mehrere Vereine ins Leben rief und ab 1920 das Fachmagazin „Kicker“ etablierte.

Erster DFB-Präsident wurde der Medizin-Professor Dr. Ferdinand Hueppe (1852-1938), der aus Neuwied am Rhein stammte, mit 47 Jahren der älteste Teilnehmer der Gründungsversammlung war und als Vorsitzender den DFC Prag vertrat.

Erhoffter Entwicklungsschub

Die DFB-Gründung am 28. Januar 1900 in der heutigen Büttnerstraße in Leipzig brachte den von vielen erhofften entscheidenden Schub für die Entwicklung des deutschen Fußballs. Auch wenn es bis zur Einführung einer deutschen Meisterschaft noch bis zur Spielzeit 1902/ 1903 dauerte und die offizielle Länderspiel-Premiere einer deutschen Fußball-Nationalmannschaft erst 1908 in Basel gegen die Schweiz (3:5) ausgetragen wurde.

In der Gaststätte „Zum Mariengarten“ wurde am 26. Dezember 1900 auf Einladung von Johannes Kirmse außerdem noch der Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine gegründet, als Dachorganisation für die Vereine aus dem heutigen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Der „Mariengarten“ bestand bis 1914. Seine Geschichte endete quasi zeitgleich mit dem ersten großen Kapitel des deutschen Fußballs, den Anfängen und der „Frühgeschichte“.

„Mariengarten“ weicht Hofmeister-Haus

Auf den Grundmauern der Gaststätte „Zum Mariengarten“ entstand zugleich ein neues großartiges Stück Geschichte. Der bereits 1807 gegründete Verlag Friedrich Hofmeister bezog hier ein prächtiges Domizil, in das er nach der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er Jahren auch zurückkehrte.

Der Hofmeister-Verlag ist einer der drei ältesten Musikverlage der Welt und verkörpert größte Musikgeschichte. Das Hofmeister-Haus in der Büttnerstraße 10 zählt bis heute zu den Pilgerstätten von Musikliebhabern aus allen Teilen des Globus und findet sich auf der „Leipziger Notenspur“, die die international herausragende Musikstadt Leipzig eindringlich verbindet.

Ein neues Stadtviertel entsteht

Im nordwestlichen Bereich des einstigen Graphischen Viertels der Buchstadt Leipzig etabliert sich aktuell mehr und mehr eine Art „Ballett der Baukräne“. Hier entsteht wenige Schritte vom Zentrum sozusagen ein neues Stadtviertel.

2018 blickt Leipzig auf beeindruckende 125 (!) Jahre Fußballtradition. Dass pünktlich zu diesem Jubiläum im Hofmeister-Haus und somit am Gründungsort des DFB die Lichter neu angehen, lässt sich auf das Wirken der Leipziger Kulturdenkmal.de GmbH zurückführen.

Das auf hochwertige Immobilien spezialisierte Unternehmer vereint seit 2013 mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Vermittlung und Vermarktung von Häusern im Segment Denkmal und Neubau.

Die drei Gesellschafter Werner Gröning, Holger Otto und Matthieu M. Rößing konzentrieren sich dabei auf den Standort Leipzig und etablieren sich neuerdings zusätzlich in Chemnitz.

Tradition mit aktuellem Können vereint

Geschäftsführer Rößing schwärmt: „Es wundert mich nicht, dass Leipzig als Mekka für denkmalgeschützte Bauten bezeichnet wird. Kaum wo in Deutschland bewegt sich derzeit so viel wie in Leipzig. Man könnte auch sagen, dass der Fußball die Entwicklung eindrucksvoll widerspiegelt.“

Deshalb freut sich Werner Gröning zusätzlich über das Projekt mit der DFB-Gründungsstätte: „Hier vereint sich gerade in hoher Qualität, was Leipzig auszeichnet. Riesige Tradition mit aktuellem Können. Dazu kommt noch die Marktaffinität der ewigen Kaufmanns- und Messestadt.“

Anleger kommen aus allen Teilen Deutschlands und sogar aus dem internationalen Raum. Nach euphorischen Anfängen gleich nach dem Mauerfall und einer Stagnation um die Jahrtausendwende nimmt der legendäre Leipziger Platz seit fünf, zehn Jahren mächtig an Dynamik auf.

Nach 100 Jahren startet Leipzig neu durch

Auf dem letzten Höhepunkt seiner Entwicklung, im Jahre 1914, wies Leipzig deutlich mehr als 700.000 Einwohner auf. Schon 2030 soll diese Marke übertroffen sein. Aus der Sicht von Anlegern offenbaren sich daraus lohnende Investitionen: Steuern sparen, Vermieten, nachhaltig starke Renditen pflegen.

Oder auch einfach selbst hier wohnen in einer beflügelnden Stadt mit hoher Lebensqualität.

Ein Blick auf die Abschlusstabelle der Fußball-Bundesligasaison 2016/ 17 unterstreicht: Leipzig kehrt gerade zurück in Bereiche, die man 1914 mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges hinterließ.

Immobilien-Fachleute begeistern sich darüber, dass Leipzig auch bei den Wachstumsraten bezüglich junger Menschen zwischen 15 und 35 Jahren auf Platz zwei hinter München liegt.

Junge Himmelsstürmer übernehmen

Matthieu M. Rößing ist einer dieser jungen Menschen und Himmelsstürmer. Kulturdenkmal-Nestor Werner Gröning weiß: „Knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall wurde in teilweiser zäher Kleinarbeit ein starkes Fundament geschaffen, auf dem die nächste Generation mit ihren Ideen und frischen Energien nun beachtlich aufbauen und den kommenden Schritt gehen kann.“

Geschäftsführer Holger Otto repräsentiert in diesem Gefüge das stabile Bindeglied: Der gebürtige Leipziger nutzte als Jungspund den Mauerfall für reichlich Tatendrang und erreicht gerade den Höhepunkt seiner Schaffenskraft.

Die Kulturdenkmal.de GmbH aus der Leipziger Springerstraße 7 ist somit durch die drei Herren Gröning, Otto und Rößing generationsübergreifend aufgestellt. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der die erforderliche Lebendigkeit nährt.

Kreative Lösungen

Durch die steigende Nachfrage nach beliebten Wohnlagen und hochwertigem Wohnraum entsteht mittlerweile ein Engpass in der sich ewig wandelnden Messestadt. Holger Otto nimmt das als Antrieb: „Wir lösen das kreativ und gehören deshalb zu den frühen Vögeln. Wir jammern nicht über das Werden, sondern freuen uns über das Wachstum in Leipzig – und wir gestalten es mit.“

In der Büttnerstraße, an der DFB-Gründungsstätte, sollen über 20 Top-Wohnungen entstehen. Ein paar Apartments für Geschäftsleute, die gelegentlich und doch regelmäßig in Leipzig sind und solche Optionen suchen.

Die meisten Wohnungen umfassen jedoch vier Räume. Ideal für Familien, die in der Nachbarschaft zudem neue Schulen und Kindergärten finden, dazu nur wenige Schritte vom Zentrum entfernt leben. Im Erdgeschoss entstehen Ladenlokale, die zur Wiederbelebung des Viertels im Rahmen eines Masterplans beitragen.

„Zentrale Reliquie“ des deutschen Fußballs

Der einstige Biergarten des „Mariengarten“ wird als grüner Erholungsraum reaktiviert. Und das wichtigste Ausstattungsstück aus der Zeit der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes gibt es auch noch. Es findet sich im Kellergewölbe, da wo einst die Küche war – und ist der Speisen-Aufzug.

Der am 28. Januar 1900 entscheidende Bedeutung erlangte, weil Gustav Manning und eine Handvoll Mitstreiter unmittelbar vor der Mittagspause eine Lösung forcierten und dabei die Gunst des Augenblicks vor dem nahenden Essen nutzten.

Holger Otto ist gerührt: „Der Aufzug ist in einem maroden Zustand. Doch er ist nicht verloren und ließe sich restaurieren. Allen Bauherren in mehr als 100 Jahren muss seine Bedeutung irgendwie bewusst gewesen sein, weil sie ihn nie entfernt haben.“

Wird da eine „zentrale Reliquie“ des deutschen Fußballs, an historischer Stätte zudem, neu erlebbar? Vergleichbares könnte nicht einmal das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund zeigen.

Holger Gemmer